Panthera-Legende

Der Vater Jesu ein Römer? Die Panthera-Legende

War nicht Josef, sondern ein römischer Soldat der Vater von Jesus? Die Panthera-Legende behauptet genau das.

Die Panthera-Legende: Ein Überblick

Die Panthera-Legende ist eine kontroverse Erzählung, die den biologischen Vater Jesu als einen römischen Soldaten namens Panthera identifiziert. 

Diese alternative Erklärung der Geburt Jesu steht im starken Kontrast zu den biblischen Berichten der Jungfrauengeburt. Diese Legende besagt, dass Jesus nicht göttlich gezeugt wurde, sondern der Sohn einer römischen Soldaten namens Panthera ist.

Panthera-Legende_Jesus-Vater
Wer war der Vater von Jesus? Auch heute gibt es Polemik an der Jungfrauengeburt

Wir erinnern uns, dass es auch laut des Evangelisten Matthäus durchaus Hinweise auf eine höchst irdische Begebenheit gab. So wollte sich Josef gar von Maria trennen.

„[18] Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes. [19] Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. 

Matthäus 1,18–19

Im Laufe der Jahrhunderte hat die Panthera-Geschichte verschiedenste Reaktionen hervorgerufen, von entschiedener Ablehnung bis hin zu neugierigem Interesse.

Seit ihrer Entstehung in der Antike hat sie für einige Diskussionen gesorgt, wie du dir vorstellen kannst. Schließlich geht es hier nicht um irgendeinen Stammbaum, sondern die Frage nach Jesu Vater berührt tiefgreifend die Bereiche der Theologie, der Kirchengeschichte und der biblischen Exegese. 

Der Ursprung der Panthera-Legende, ihre Verbreitung und die Reaktionen darauf in der frühen Christenheit und darüber hinaus bieten Einblicke in das komplexe Geflecht von Glauben, Geschichte und Kultur. 

Nachfolgend betrachten wir die Panthera-Legende im Detail – von ihren Anfängen über ihre historische und theologische Einordnung bis hin zu ihrer Rezeption in der modernen Forschung und ihrem Einfluss auf die Jesusforschung.

Ursprünge der Panthera-Legende

Die Ursprünge der Panthera-Legende lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen. Erwähnungen und Anspielungen auf diese Geschichte finden sich in verschiedenen nicht-christlichen und späteren christlichen Quellen des römischen Reichs.

Römisches Reich
Römisches Reich zu Zeiten Claudius‘ (41-54 n. u. Z.)

Einer der frühesten Belege ist bei dem griechisch sprechenden Satiriker Kelsos zu finden, der im 2. Jahrhundert lebte. Kelsos, ein Kritiker des Christentums, zitiert in seinem Werk „Die wahre Lehre“ eine Erzählung über eine Frau namens Maria, die von einem römischen Soldaten namens Panthera schwanger wurde. Die Verbreitung dieser Geschichte diente als polemisches Instrument in Debatten zwischen frühen Christen und ihren Gegnern.

Inhalt der Panthera-Geschichte

Der Inhalt der Panthera-Geschichte variiert je nach Quelle, doch das zentrale Element bleibt die Behauptung, dass Jesus’ leiblicher Vater ein römischer Soldat namens Panthera war. 

Diese Erzählung stellt Maria als eine Frau dar, die außereheliche Beziehungen zu einem römischen Soldaten unterhielt, aus denen Jesus hervorging. In einigen Versionen der Legende wird Panthera als eine Art Pseudonym verwendet, das darauf abzielt, Jesu Herkunft zu diskreditieren und seine messianische Bedeutung infrage zu stellen.

Panthera-Legende
Maria keine „Heilige“, sondern die Buhlschaft eines römischen Soldaten? Die Panthera-Legende behauptet genau das.

Die Legende versucht, die göttliche Konzeption Jesu und die Vorstellung der Jungfrauengeburt, wie sie in den Evangelien nach Matthäus und Lukas beschrieben wird, durch eine natürliche Erklärung zu ersetzen.

Diese Geschichte wurde in späteren Jahrhunderten von christlichen Apologeten und Gelehrten energisch bekämpft, die sie als eine Verleumdung oder Missverständnis der tatsächlichen Ereignisse betrachteten.

Trotzdem hat die Panthera-Legende über die Jahrhunderte hinweg ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit auf sich gezogen und dient als Beispiel für die vielschichtigen und manchmal konfliktreichen Diskurse über die historische Figur Jesus.

Historische und theologische Einordnung der Vaterschaft bei Jesus

Die Frage nach der Vaterschaft Jesu ist tief in historischen und theologischen Debatten verwurzelt, die die Natur Jesu Christi und seine Stellung innerhalb des christlichen Glaubens betreffen. 

In den kanonischen Evangelien wird die Geburt Jesu als das Ergebnis der Empfängnis durch den Heiligen Geist beschrieben, was seine göttliche Herkunft und die Jungfrauengeburt Marias unterstreicht.

Panthera-Legende
Laut Trinitätslehre ist Jesus ja irgendwie mit sich selbst identisch, irgendwie auch nicht. „Es ist kompliziert.“

Diese Darstellung ist zentral für das christliche Verständnis von Jesus als dem Sohn Gottes und dem Messias. Die Panthera-Legende, die eine menschliche Vaterschaft vorschlägt, steht daher im direkten Widerspruch zu den fundamentalen christlichen Lehren.

Panthera-Legende_Jusus zwei Väter
Der Spott bleibt auch heute nicht aus. [Anzeige]

Historisch gesehen wurde die Diskussion über Jesu Abstammung nicht nur im Kontext religiöser Überzeugungen geführt, sondern diente auch der Auseinandersetzung mit skeptischen oder gegnerischen Sichtweisen, die die göttliche Natur Jesu infrage stellten.

Antike Quellen zur Panthera-Legende

Die Panthera-Legende findet sich in mehreren antiken Quellen, die von den frühen christlichen Apologeten bis hin zu jüdischen und heidnischen Texten reichen. 

Panthera-Legende bei Kelsos

Kelsos (auch Celsus), ein griechischer Philosoph, erwähnt in seinem Werk „Die wahre Lehre“ eine Version der Geschichte, die darauf abzielt, die christlichen Ansprüche auf die göttliche Abstammung Jesu zu widerlegen.

Der Text ist die älteste bekannte Streitschrift gegen das Christentum. Leider liegt das altgriechische Original nur in Fragmenten in den Texten anderer Autoren vor. Inhaltlich wurde die „wahre Lehre“ vor allem mittels der Zitate in Origenes’ Gegenschrift „Gegen Kelsos“ rekonstruiert.

Panthera-Legende_Origenes
Dieser Papyrus mit einer Schrift des Origenes (Contra Celsum) zitiert Kelsos. Er stammt aus dem 6. Jahrhundert

Die Replik des Origenes

Origines war einer der bedeutendsten Theologen und Apologeten der frühen christlichen Kirche. Er lebte im 2. und 3. Jahrhundert n. u. Z. 

Origenes äußerte sich zur Panthera-Legende in seinem Werk „Contra Celsum“ („Gegen Celsus“), einer ausführlichen Verteidigung des Christentums gegen die Angriffe des Kelsos.

Panthera-Legende
Frühmittelalterliche Darstellung des Origenes

Celsus hatte die christliche Erzählung der in Frage gestellt und behauptet, Jesus sei der illegitime Sohn einer Frau namens Maria und eines römischen Soldaten, möglicherweise mit dem Namen Panthera.

Origenes setzte sich in „Contra Celsum“ mit der Infragestellung der Jungfrauengeburt  auseinander. Er wies die Vorwürfe zurück und verteidigte, was er als die wahren Grundlagen des christlichen Glaubens ansah. 

Origenes’ Agument: Die Anschuldigungen von Kelsos basierten auf Gerüchten und Verleumdungen, die von Gegnern des Christentums verbreitet wurden, um die Legitimität Jesu Christi und seiner Lehren zu untergraben. Origines betonte die Bedeutung der göttlichen Zeugung Jesu und stützte seine Argumentation auf die Schriften des Neuen Testaments, insbesondere die Evangelien nach Matthäus und Lukas, die die Jungfrauengeburt darstellen.

Obwohl Origines die historischen Details der Panthera-Geschichte nicht direkt widerlegte, war sein Hauptanliegen, die theologische Bedeutung Jesu Christi als Sohn Gottes zu verteidigen. Er sah in der Anschuldigung, Jesus sei der Sohn eines römischen Soldaten, eine tiefgreifende Missachtung der christlichen Botschaft.

Talmud

Talmudische Schriften enthalten ebenfalls Hinweise, die auf eine ähnliche Erzählung hindeuten, obwohl die Texte oft metaphorisch und mehrdeutig sind. Der Talmud ist eine zentrale Schrift des Judentums. Er enthält rabbinische Diskussionen über Gesetz, Ethik und Traditionen. 

Der Talmud macht einige kryptische Anspielungen, die von einigen Gelehrten als mögliche Referenzen auf Jesus interpretiert wurden. Spezifisch in Bezug auf die Panthera-Legende gibt es Passagen, die von einigen als indirekte Bezugnahme auf diese Geschichte gedeutet werden könnten, obwohl der Talmud Jesus nie direkt beim Namen nennt oder explizit auf die Panthera-Geschichte eingeht.

So heißt es in der Stelle b Schabbat 104b:

Es wird gelehrt : R. Elie͑zer sprach zu den Weisen: Der Sohn Satedas brachte ja Zauberkünste aus Miçrajim durch Ritzungen auf seinem Leibe!? Sie erwiderten ihm: Dieser war ein Narr und von Narren ist kein Beweis zu erbringen.

»Sohn Satedas«, er war ja der Sohn Panderas!? R. Ḥisda erwiderte: Der Ehemann [seiner Mutter hieß] Sateda, ihr Buhle hieß Pandera.

Ihr Ehemann war ja Papos b. Jehuda!?

Seine Mutter hieß Sateda.

Seine Mutter war ja Mirjam, die Frauenhaarflechterin!?

Wie sie es in Pumbeditha erklärten: [Satath-da] diese war ihrem Manne untreu.

Quelle: Schabbat Kapitel 12

An der Stelle geht es aber eigentlich um das Schreiben und rabbinische Vorschriften zum Umgang mit Schrift, Tinte, Buchstaben und dergleichen.

Die Passage spielt darauf an, dass Yeshu der Sohn von „Pantera“ oder „Pandera“ sei, einem römischen Soldaten. Diese Erwähnungen sind jedoch spärlich, kryptisch und Gegenstand intensiver akademischer Debatte hinsichtlich ihrer Bedeutung und ihres historischen Kontextes.

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Schäfers Buch thematisiert die talmudische Wahrnehmung Jesu.
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Der Talmud ist ein umfangreiches Werk, das über mehrere Jahrhunderte zusammengestellt wurde. Die darin enthaltenen Anspielungen auf Jesus oder Figuren, die als Jesus interpretiert werden könnten, sind kaum als zuverlässige historische Quellen über Jesu anzusehen. 

Vielmehr spiegeln sie die komplexen Beziehungen und Spannungen zwischen dem frühen Christentum und dem Judentum wider, in welchen auch die Frage nach Jesu Herkunft bereits in den ersten Jahrhunderten nach Christus Gegenstand von Diskussionen und Auseinandersetzungen war.

Die Talmud-Referenz auf die Panthera-Legende sind umstritten, und viele Gelehrte warnen vor einer Überinterpretation. Die Erwähnungen von „Yeshu“ im Talmud sind eher als Teil der rabbinischen Auseinandersetzung mit verschiedenen religiösen und sozialen Gruppen ihrer Zeit zu verstehen, als dass sie konkrete historische Berichte über die Figur Jesu oder die Ursprünge des Christentums liefern.

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Der Talmud auf Deutsch
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Die Bedeutung in der frühen Christenheit

Die Panthera-Legende und die Diskussionen um die Vaterschaft Jesu waren für die frühe Christenheit wichtig, da sie direkt die Lehre von der Jungfrauengeburt und die göttliche Natur Jesu betrafen.

Das wiederum war entscheidend für die Abgrenzung des Christentums von anderen religiösen und philosophischen Strömungen der Zeit sowie für die interne Selbstdefinition. 

Die Auseinandersetzung mit der Panthera-Legende zeigt, wie die frühen Christen darum kämpften, die Einzigartigkeit und Heiligkeit Jesu gegenüber Anfechtungen und Zweifeln zu verteidigen. 

Diese Verteidigung führte zur Formulierung präziser theologischer Aussagen über die Natur Jesu, seine Beziehung zu Gott und seine Rolle als angeblicher Erlöser der Menschheit. Die Kontroversen um solche Legenden trugen somit zur Entwicklung und Festigung der christlichen Dogmen bei und illustrieren die dynamische Natur des Glaubensdialogs in der Antike.

Die Panthera-Legende in der modernen Forschung

In der modernen Forschung wird die Panthera-Legende als ein Beispiel dafür angesehen, wie unterschiedliche historische Kontexte die Erzählungen um die Figur Jesu beeinflusst haben. 

Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen, darunter Religionswissenschaft, Geschichte und Theologie, haben die Herkunft, Verbreitung und Bedeutung dieser Legende untersucht.

Dabei geht es nicht nur um die Frage nach der historischen Genauigkeit, sondern auch darum, wie solche Erzählungen entstehen und welche Funktionen sie in ihren jeweiligen gesellschaftlichen und religiösen Kontexten erfüllen. 

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Die moderne Forschung betrachtet die Panthera-Legende als Teil eines breiteren Spektrums von Erzählungen und Überzeugungen, die in der antiken Welt zirkulierten, und als Beleg für die Vielfalt der Auffassungen über Jesus in den ersten Jahrhunderten nach seiner Zeit.

Wissenschaftliche Bewertung der Panthera-Legende

Wissenschaftler bewerten die Panthera-Legende überwiegend als eine polemische Erzählung, die in der Auseinandersetzung zwischen frühen Christen und ihren Gegnern entstanden ist. 

Sie weisen darauf hin, dass es keine zeitgenössischen Belege gibt, die die historische Existenz eines römischen Soldaten namens Panthera bestätigen, der als Vater Jesu in Betracht käme. (So wie es auch keine zeitgenössischen außerbiblischen Beweise für Jesus selbst gibt.)

Stattdessen wird angenommen, dass die Geschichte dazu diente, die göttliche Zeugung Jesu und die Jungfrauengeburt – zentrale Doktrinen des Christentums – infrage zu stellen und zu diskreditieren.

Einfluss auf die Jesusforschung

Die Panthera-Legende hat auch einen indirekten Einfluss auf die moderne Jesusforschung, indem sie als Beispiel für die Herausforderungen dient, die historische von mythologischen oder polemischen Darstellungen zu unterscheiden. 

Sie erinnert daran, dass die verfügbaren Quellen über das Leben Jesu oft von späteren theologischen, politischen und sozialen Kontexten geprägt sind. In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der historischen Figur Jesu bemühen sich Forscher darum, ein möglichst differenziertes Bild zu zeichnen, das auch solche alternativen Überlieferungen berücksichtigt. 

Dabei geht es nicht darum, die Panthera-Legende als historisch wahr zu bestätigen, sondern zu verstehen, wie und warum bestimmte Erzählungen entstanden sind und welche Rolle sie in den Diskursen ihrer Zeit gespielt haben. Diese Herangehensweise trägt dazu bei, die Komplexität der frühen Geschichte des Christentums und die Vielfalt der damaligen religiösen Landschaft besser zu erfassen.

Die Panthera-Legende und außerbiblische Überlieferungen

Die Panthera-Legende stellt eine der bekanntesten außerbiblischen Überlieferungen dar, die sich mit der Herkunft Jesu auseinandersetzen.

Sie unterscheidet sich deutlich von den biblischen Erzählungen, insbesondere den Evangelien des Neuen Testaments, die die Geburt Jesu als jungfräuliche Empfängnis beschreiben. 

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Die Quellen wurden deutlich nach den Ereignissen verfasst, die sie beschreiben. Letztendlich zeigen sie polemische Auseinandersetzungen zwischen frühen Christen und ihren Kritikern.

Vergleich mit apokryphen Schriften

Beim Vergleich der Panthera-Legende mit apokryphen Schriften (Apokryphen= Schriften, die nicht in den biblischen Kanon aufgenommen wurden) fällt auf, dass viele dieser Texte ebenfalls alternative Perspektiven auf das Leben und die Lehren Jesu bieten.

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Wer war Jesus und wie sah er aus? Wir wissen es nicht.

Apokryphe Schriften, wie das Thomasevangelium, das Protoevangelium des Jakobus oder andere Schriften der Gnostiker, enthalten Erzählungen und Lehren, die nicht in den kanonischen Evangelien zu finden sind. 

Einige dieser Schriften sehen vor allem die menschlichen Aspekte Jesu oder erzählen von seiner Kindheit und Jugend, Themen, die in den kanonischen Texten kaum oder gar nicht behandelt werden. 

Die Panthera-Legende ist da aber anders: Sie steht in einem polemischen Kontext und zielt darauf ab, die traditionelle christliche Sichtweise infrage zu stellen.

Parallelen in anderen Kulturen und Religionen

Interessanterweise finden sich Parallelen zu Geschichten wie der Panthera-Legende auch in anderen Religionen. Diese Parallelen betreffen oft die Herkunft und Geburt herausragender Persönlichkeiten, bei denen übernatürliche oder außergewöhnliche Umstände eine Rolle spielen.

Einige Beispiele:

  • die Geburt des Buddha (Siddhartha Gautama),
  • die Geburt des Herakles in der griechischen Mythologie,
  • die Geburt des römischen Gründers Romulus oder
  • die Geburt des persischen Helden Rostam.
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In vielen Fällen dienen solche Erzählungen dazu, die besondere Stellung und Autorität dieser Figuren zu unterstreichen. Was zeigt das? Es zeigt, wie universell das Bedürfnis ist, die Lebensgeschichten von Schlüsselfiguren mit Elementen des Wunderbaren und Außergewöhnlichen zu versehen. 

Diese Parallelen verdeutlichen, dass die Auseinandersetzung mit der Herkunft und Bedeutung religiöser oder kultureller Leitfiguren ein gemeinsames Merkmal menschlicher Gesellschaften ist, das über spezifische religiöse Traditionen hinausgeht.

War Jesus Römer?

Die Frage, ob Jesus Römer war, reiht sich nahtlos ein in eine Reihe andere Fragen zu Jesu Historizität: 

Wir haben gesehen, dass die Panthera-Legende wohl verfasst wurde, um Jesus zu diskreditieren. Ob das nun wegen einer konkurrierenden Religion war, lässt sich nicht abschließend klären – ist aber recht wahrscheinlich.
Schließlich gab es auch schon in der Antike genug Gründe, an der Messianität, der Auferstehung und der Himmelfahrt zu zweifeln.

Und vielleicht hat man ja damals schon gemerkt, dass sich die Christen hier einiges zurechtgebogen haben, wie etwa die an den Haaren herbeigezogene Abstammung Jesus aus dem Hause David.

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