Die Sintflut ist eine der bekanntesten Geschichten der Bibel. Ihre Spuren führen jedoch über biblische Zusammenhänge hinaus in eine weitaus ältere Geschichte. Was ist dran an der Sintflut – wie viel Fakt steckt im Mythos der großen Flut?
War die Sintflut eine “Sündflut”? Zur Etymologie
Das Wort “Sintflut” leitet sich etymologisch aus dem Althochdeutschen ab. Hier steht die Vorsilbe “sin” aber nicht etwa für “Sünde”, sondern bedeutet so viel wie “groß, umfassend, dauernd”. Die Sintflut ist also nichts weiter als die “große Flut”.
Mit dem Wort “Sünde” hat sie nur insofern etwas zu tun, dass sie im mittelalterlichen Volksmund zur “Sündflut” umgedeutet wurde, was sich aus dem christlichen Sündenwahn unschwer ableiten lässt.
Geschichte der Sintflut
Die Sintflut ist den meisten Menschen aus der Bibel bekannt. Auch der Koran bedient sich der Geschichte.
Die Bibelstelle mit der Geschichte der Sintflut befindet sich im 1. Buch Mose, Kapitel 6 und spielt in einer Zeit, als es “auf der Erde noch Riesen gab”. Zur biblischen Schilderung gleich noch mehr.
Es ist nämlich recht offensichtlich, dass sich die Autoren der Bibel recht hemmungslos bei älteren Schilderungen bedient haben, unter anderem beim Gilgamesch-Epos. Doch der Reihe nach.
Die Sintflut im Atraḫasis-Epos
Bereits in altorientalischen Texten finden sich Berichte einer Sintflut. Das sumerische Atraḫasis-Epos schildert die Überschwemmung bereits im 19. Jahrhundert vor Christus – also gut 1.000 Jahre vor den Autoren des Alten Testaments.

Hier wird die Sintflut nicht als Strafe Gottes geschildert, sondern als bewusste Maßnahme zu deren Dezimierung. Es gab zu viele Menschen und ihr Lärmen störte den Schlaf des sumerischen Hauptgottes Enlil. Nach mehreren erfolglosen Anläufen, die Menschheit zu vernichten, schickte er eine Sintflut. Der Weisheitsgott Enki hingegen warnte den Priester Atraḫasis und riet ihm, ein Schiff zu bauen, um die Flut zu überstehen.
Na, das kommt uns aber bekannt vor!
Atraḫasis wählt eine Anzahl handverlesener Freunde und Verwandte aus, welche die Sintflut in dem “würfelförmigen und wasserdichten” Schiff überleben. Da Enlil aber noch besänftigt werden muss, weil sein genozidaler Vernichtungsplan gescheitert ist, macht Enki die Menschen ab diesem Moment sterblich. Somit ist die Vermehrung gebremst und Enlil besänftigt.
Die Sintflut in der Sumerischen Königsliste
Die sumerische Königsliste stammt aus dem späten dritten oder frühen zweiten Jahrtausend vor Christus. Sie listet sumerische und akkadische Herrscher ab dem vierten Jahrtausend vor Christus mit Namen, Residenzort und Herrschaftsdauer. Auch hier gibt es einen Hinweis auf die Sintflut:
“Die Flut ergoss sich über das Land. Nachdem die Flut sich über das Land ergossen hatte, stieg die Königswürde zum zweiten Mal vom Himmel herab. Kisch wurde zum Sitz der Herrschaft …”
Übersetzung der Inschrift aus dem Ashmolean Museum (Oxford)
Etana-Mythos und Sintflut
Etana war der erste König der Sumerischen Königsliste und Begründer der ersten Dynastie von Kisch. Er gilt als der erste König “nach der großen Flut”. Die Datierung der vorhandenen Schriften reicht bis ins 24. Jahrhundert vor Christus.
Die Sintflut im Gilgamesch-Epos
Aus vermutlich derselben Zeit stammt auch das Gilgamesch-Epos, das bekannteste Schriftdenkmal der sumerischen und akkadischen Kultur. Gesichert ist die Rückdatierung bis ins 18. Jahrhundert vor Christus. Das Epos schildert die Heldentaten des Königs Gilgamesch.
Später fanden Teile des Atraḫasis-Epos ihren Eingang in die Gilgamesch-Geschichte, sodass auch diese dann die Überlieferung der Sintflut forttrug. Hier wird sie übrigens nicht (wie in der Bibel) durch Regen verursacht:
“Einen ersten Tag walzte der Sturm das Land nieder. Rasend brauste er einher. Dann aber brachte der Ostwind die Sintflut. Wie ein Schlachtengemetzel ging die Wucht der Flut über die Menschen hinweg. Der Bruder kann seinen Bruder nicht sehen, noch erkennen die Menschen einander in der Vernichtung. Selbst die Götter packte da vor der Sintflut die Angst! Sie wichen zurück, sie hoben sich fort in den Himmel des Anum. […] Wie Fische im Schwarm füllen die Menschen das Meer! […] Sechs Tage und sieben Nächte lang gehen Wind und Wetter, Sturm und Sintflut brausend einher. Doch als der siebente Tag anbrach, da begann der Sturm sich aufzuhellen, die Sintflut nahm ein Ende.”
Quelle: Gilgamesch-Epos
In der sumerischen Fassung gehört die Sintflut allerdings nicht zu den ursprünglichen Elementen des Gilgamesch-Epos.
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Deukalionische Flut
Auch die griechische Mythologie kennt die Sintflut: Hier spielt der König von Thessalien, Deukalion, die Hauptrolle.
Zeus hatte beschlossen, die Menschheit auszurotten, weil sie verdorben war. Deukalion war der Sohn des Prometheus und der Pronoia, was soviel wie “Vorsorge” bedeutet. Auf Geheiß des Prometheus baute Deukalion ein großes Schiff. Daraufhin setzte ein starker Regen ein, der ganz Griechenland überschwemmte. Nur Deukalion und seine Frau Pyrrha überlebten, laut anderen Quellen gab es aber noch mehr Überlebende, die auf Bergspitzen geflohen waren.
Um eine neues Menschengeschlecht zu begründen, riet ein Orakel ihnen dazu, Steine über ihre Schultern zu werfen. Aus den Steinen wurden dann neue Menschen.
Die Deukalionische Flut ist dank der Parischen Chronik datierbar: Demnach soll sie im Jahr 1529 oder 1528 vor Christus stattgefunden haben.
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Die Sintflut in anderen Kulturkreisen
Aus zahlreichen anderen Kulturen sind ebenfalls Sintfluten überliefert. Zudem findet sich des öfteren der Topos einer “Arche” im Sinne eines großen Schiffs, mit dessen Hilfe die Überschwemmung gemeistert werden kann.
Dazu gehört eine Geschichte aus Indien ebenso wie die Kosmogonie des isländischen Edda-Epos. Auch australische Aborigines berichten von einer “Großen Flut”. Weitere Beispiele finden sich in China, Neuguinea sowie bei den amerikanischen Ureinwohner. Auch im Islam und im Jesidentum gibt es eine Sintflut.
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Die Sintflut in der Bibel
Am bekanntesten ist wohl die Sintflut der Bibel mit ihrem Helden Noah. Noah (auch Noe oder Noach) wurde als einziger gottesfürchtiger Mensch von Gott (Jahwe) selbst vor der Sintflut gewarnt.
“Der Herr sah, dass auf der Erde die Bosheit des Menschen zunahm und dass alles Sinnen und Trachten seines Herzens immer nur böse war. Da reute es den Herrn, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben, und es tat seinem Herzen weh. Der Herr sagte: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, mit ihm auch das Vieh, die Kriechtiere und die Vögel des Himmels, denn es reut mich, sie gemacht zu haben. Nur Noach fand Gnade in den Augen des Herrn.“
1. Mose 6, 5-8
Verdorbenheit aller Lebewesen “aus Fleisch”
Inwiefern ein allwissender und allmächtiger Gott mit seiner Schöpfung und deren Entwicklung unzufrieden sein kann, ist eine Frage für christliche Theologen. Die Entscheidung zum Genozid kann jedenfalls kaum als gutes Beispiel für den Umgang mit Fehlern dienen.

Gott entschließt sich also, alle Menschen zu töten, und einen guten Teil der Flora und Fauna dazu, denn “alle Wesen aus Fleisch auf der Erde lebten verdorben”. Gott warnt Noah, dessen Frau und seine Söhne Sem, Ham und Jafet und fordert sie auf, die Arche zu bauen. Noah, seine Frau, die drei Söhne und deren drei Frauen sollen verschont werden.
Die Arche Noah
Gott gibt daraufhin dem Noah recht präzise Angaben zur Größe und Bauweise der “Arche Noah”. Demnach sollte es sich um ein mehrstöckiges Schiff mit Dach handeln.
“Mach dir eine Arche aus Goferholz! Statte sie mit Kammern aus und dichte sie innen und außen mit Pech ab! So sollst du sie machen: Dreihundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch soll sie sein. Mach der Arche ein Dach und hebe es genau um eine Elle nach oben an! Den Eingang der Arche bring an der Seite an! Richte ein unteres, ein zweites und ein drittes Stockwerk ein!”
1. Mose 6, 14-16
Eine “Elle” wird auf eine Länge von grob einem halben Meter geschätzt – es gab unterschiedliche Einheiten. Jedenfalls muss eine Elle etwa einer Länge von 45 bis 60 cm entsprechen. Bei der kleineren Elle entspräche dies einer Gesamtlänge der Arche Noah von rund 130 Metern, einer Breite von rund 10 Metern und einer Höhe von rund 13 Metern. Die Gesamtfläche auf allen drei Decks ließe sich somit etwa auf 9.000 Quadratmeter schätzen.
Rettung der Tiere
Gott hat also festgestellt hat, dass alle Lebewesen aus Fleisch verdorben sind. Was nun genau am Leben von Schmetterlingen, Goldhamstern oder Wellensittichen verdorben gewesen sein mag, wird allerdings nicht weiter erörtert.
Und obwohl Jehova nun alles Lebendige umbringen will, entschließt er sich dennoch, je ein Weibchen und ein Männchen jeder Art zu retten und mit auf das Schiff zu nehmen.
Später heißt es jedoch, Noah sollte von den “reinen Tieren” je sieben Paar mitnehmen. Nur die unreinen Tiere werden demnach auf ein Pärchen begrenzt. Das ist nötig, um “Nachwuchs auf der ganzen Erde am Leben zu erhalten” (1. Mose 7, 3).
“Von allen Arten der Vögel, von allen Arten des Viehs, von allen Arten der Kriechtiere auf dem Erdboden sollen je zwei zu dir kommen, damit sie am Leben bleiben.”
1. Mose 6,20
40 Tage Regen
Schließlich wird noch Proviant angelegt. Nach sieben Tagen Vorbereitung beginnt dann der Regen, der 40 Tage lang andauert. Noah, zu der Zeit immerhin schon 600 Jahre alt, trifft alle Vorkehrungen. Der Meeresspiegel steigt immer höher, bis er alle Berggipfel der Welt um 15 Ellen überschreitet. Nach 150 Tagen geht die Flut zurück.
Die Arche strandet auf dem Berg Ararat. Nach einer gewissen Wartezeit trocknet die Erde wieder. Eine Taube, die von Noah als Sonde eingesetzt wird, überbringt diese frohe Kunde symbolträchtig.
Noah und “Bund”
Noah bringt dem Jahwe ein Brandopfer dar, was diesen beruhigt. Jahwe gelobt danach, keinen weiteren Massenmord mehr auszuüben und fügt noch eine Reihe weiterer äußerst bedenklicher und mit Blick auf die Geschichte des Christentums verheerender Sätze hinzu (“alle Tiere … sind in eure Hand gegeben”, “seid fruchtbar und mehrt euch”, “Wer Blut eines Menschen vergießt, um dieses Menschen willen wird auch sein Blut vergossen” etc.)(1. Mose 9).
Danach setzt Gott als Zeichen des “neuen Bundes” noch einen Regenbogen. Anschließend gibt es allerdings gleich wieder Ärger, denn Noah baut Wein an, betrinkt sich und verflucht einen seiner Söhne (Ham), der danach zum Sklaven seiner Brüder werden soll. Na ja.
Im weiteren (1. Mose 10) folgt eine umfassende Genealogie von Noah und seinen Söhnen, die logischerweise nun zu den Urvätern des gesamten Menschengeschlechts geworden sind.
Weder Noahs Frau noch die Frauen der drei Söhne werden in der Sintflut-Geschichte übrigens namentlich erwähnt. Noah starb nach weiteren 350 Jahren im insgesamt dann nicht mehr ganz zarten Alter von 950 Jahren.
Historizität: Gab es die Sintflut wirklich?
Die theologische Deutung der Sintflut mündet unweigerlich in der Theodizee, denn im Lichte der Sintflut-Ereignisse erscheint der biblische Gott Jahwe weder allwissend, allmächtig noch allgütig: Bei genauerer Betrachtung sogar keins davon.
Doch wie sieht es mit der Naturwissenschaft aus: Gibt es Hinweise auf eine tatsächliche, historisch belegbare Sintflut?
Ja, die gibt es.
Natürlich ist die Sintflut-Geschichte der Bibel hemmungslos übertrieben und nachweislich falsch. Hier nur einige logische Aspekte zum Bedenken:
- Die Größe der Arche wäre für Tiere und Futter unzureichend gewesen (rund eine Million Gliederfüßerarten, 100.000 Weichtierarten, 70.000 Wirbeltierarten etc. + Futter für 150 Tage …). Bereits ohne Futter an Bord wären für jedes Tierpaar nur ein paar Quadratzentimeter Platz gewesen.
- Menschen stammen nachweislich nicht nur von vier Männern und vier Frauen ab.
- Tiere stammen nachweislich nicht von nur einem oder sieben Ur-Paaren ab.
- Tiere aus großer Entfernung (Australien, Südpol etc.) hätten es wohl kaum in sieben Tagen zur Arche geschafft. Und wenn ja, auf welches Signal hin?
- Die Menge des Wassers auf dem Planeten reicht nicht aus, um sämtliche Berge zu bedecken.
- Wie hätten Pflanzen 150 Tage unter Wasser überlebt?
- Es gibt keine geologischen Hinweise auf eine globale Sintflut.
- Zahlreiche antike (Hoch-)Kulturen überstanden die Zeit der mutmaßlichen globalen Sintflut (sieh nächster Absatz) unbeschadet und verweigern in ihren Chroniken hartnäckig Hinweise zu ihrer Vernichtung (z. B. Sumer, Ägypten, Indien, China, Peru oder selbst in Mesopotamien).
Da es offensichtlich Schwachsinn ist zu glauben, Pinguine und Känguruhs seien fröhlich ins Zweistromland gereist, um ihrer Vernichtung zu entgehen, kann man die Geschichte wohl nicht allzu ernst nehmen.
Trotzdem könnte die Sintflut ja auf einem wahren Kern beruhen und von allerlei literarischen und mythischen Überschreibungen nur ins Lächerliche überzogen worden sein. Der Reihe nach.
Wann fand die Sintflut statt?
Die christliche Geschichtsschreibung ist sich uneins, wann die Sintflut stattgefunden haben soll. Ältere Datierungen weisen auf das Jahr 3268 v. Chr. Jüngere Datierungen weisen meist in eine Zeit zwischen dem 26. und 23. vorchristlichen Jahrhundert.
Naturwissenschaftliche Erklärungsmodelle der Sintflut
In der Wirklichkeit gibt es eine ganze Reihe von Ereignissen, die katastrophale Überschwemmungen, Überflutungen und Tsunamis auslösen können.
Schwemmfluten
So ist insbesondere das Zweistromland mit den beiden Flüssen Euphrat und Tigris zweifellos Schauplatz vieler Überschwemmungen. Von denen waren sicherlich auch einige katastrophal. Den Ägyptern ging es mit den Schwemmfluten im Nildelta (“Nilschwemme”) genauso.
Megafluten durch Stauseen
Am Übergang des Pleistozäns in das jetzige Erdzeitalter Holozän vor rund 12.000 Jahren gab es sogenannte Megafluten. Diese entstanden in Europa und Asien durch das Aufbrechen von Gletscherstauseen.
Minoische Eruption
Etwa im 17. Jahrhundert vor Christus wurde die ägäische Insel Thera (heute: Santorini) von einem gigantischen Vulkanausbruch erschüttert. Große Teile der vulkanischen Insel stürzten ins Meer.
Der als Minoische Eruption bekannte Ausbruch bewegte rund 60 Kubikkilometer Gestein und löste einen gigantischen Tsunami aus, der sicherlich von den betroffenen Menschen an den Küsten als Sintflut bezeichnet worden wäre. Spuren des Tsunamis wurden in Israel, der Türkei und Kreta eindeutig der Minoischen Eruption zugeordnet – in teils über 1.000 km Entfernung.
Durch die Verbindung mit der ägyptischen Chronologie weiß man recht genau, wann das Ereignis stattfand: um das Jahr 1650 v. Chr. ( ± 30 Jahre). Damit scheidet die Minoische Eruption als Erklärung für die (sumerische) Sintflut aus, da diese ja schon früher überliefert wurde.
Impakte, Seebeben und Erdbeben
Ein Meteoriten-Impakt. Erdbeben und Seebeben wären eine weitere Erklärung für vernichtende Tsunamis.
Allerdings wurden bislang keine passenden Meteoriten-Einschläge in der in Frage kommenden Erdregion datiert. Otto Muck vertrat die Ansicht, ein Asteroiden-Einschlag im Atlantik mit anschließendem Mega-Tsunami wäre für die Sintflut und den Untergang von Atlantis verantwortlich.
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Erd- und Seebeben gibt es in den Küstenregionen und im östlichen Mittelmeer nicht selten, da sich hier die Afrikanische Platte unter die Eurasische Platte schiebt, was zu tektonischen Spannungen führt.
Diese Beben könnten durchaus Ursache einer sintflutartigen Tsunamiwelle gewesen sein. Ein weiterer Kandidat ist ein gigantischer Erdrutsch am italienischen Vulkan Ätna etwa 6.000 vor Christus.
Wassereinbruch im Schwarzen Meer
Als heißer Kandidat für die wissenschaftliche Begründung der Sintflut gilt seit 1997 die Theorie zum Wassereinbruch im Schwarzen Meer.
Hintergrund ist der Anstieg des Meeresspiegels nach dem Ende der letzten Eiszeit vor rund 9.000 Jahren. Das Schwarze Meer war bis dahin ein Süßwassersee gewesen. Nun aber erreichte das Meerwasser das Niveau des Bosporus und überspülte diesen. Der Wasserspiegel stieg zunächst um 15 Zentimeter pro Tag, dann etwas langsamer – allerdings für mindestens drei Jahrzehnte.
Die Theorie wird zwar von einigen Indizien gestützt, unter anderem von Messungen des Titanic-Entdeckers Robert Ballard. Trotzdem gilt sie aber noch nicht als gesichert. In diesen beiden Büchern gibt es mehr Informationen dazu (klicke auf die Cover für mehr Details).
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Fazit: Gab es die Sintflut?
Es erscheint sehr wahrscheinlich, dass es die Sintflut wirklich gab. Ursächlich dafür war aber wohl nicht ein zorniger massenmörderischer Gott, sondern ein Naturereignis.
Als mögliche Erklärungen kommen Vulkanausbrüche, Seebeben, der Schwarzmeer-Wassereinbruch und Asteroiden-Impakte in Frage. Auch Schwemmfluten oder Stauseefluten lassen sich wohl nicht gänzlich ausschließen.
Die Sintflut-Geschichte der Bibel hingehen ist im besten Fall als literarisch überhöht zu betrachten. Sicher ist lediglich, dass die darin geschilderten Ereignisse so nicht stattgefunden haben können. Ziel der Bibel-Autoren war vermutlich, durch Aufnahme des sumerischen Sintflut-Epos eine bereits bekannte Geschichte in die Bibel zu integrieren.
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