Die Bibel gilt für viele als moralische Instanz und unerschütterliche Richtschnur des Lebens – trotz zahlreicher inhärenter Widersprüche und fragwürdiger Moralvorstellungen (siehe dazu Völkermord in der Bibel sowie Bibel und Moral).
Frauenbild in der Bibel – ein Spiegel seiner Zeit?
Spätestens wenn man ein modernes Verständnis der Frau (Gleichberechtigung, Emanzipation, …) mit den biblischen Texten abgleicht, offenbaren diese ihre eisenzeitliche Herkunft einer patriarchalischen Hirtenkultur. Frauen haben sich unterzuordnen, sind Menschen zweiter Klasse und werden teilweise wie Vieh „gehandelt“.

Zudem offenbaren sich weitere Widersprüche: Denn von Heldinnen wie Deborah und Ruth bis zu starren Rollenbildern, die Frauen in Unterordnung verweisen, zeichnet die Bibel wieder mal kein einheitliches Bild.
Also was jetzt: Spiegelt die Bibel irgendeine „göttliche Weisheit“ wider – oder lediglich die patriarchalen Strukturen ihrer Zeit?
Frauen in der Bibel – von Evas Schuld und Marias Reinheit
Das biblische Frauenbild schwankt zwischen den Extremen. Schon in den ersten Kapiteln der Bibel begegnet uns Eva und ihre legendäre Rolle im Sündenfall.
Eva gilt als diejenige, die Adam zur verbotenen Frucht verführte – und damit die Menschheit ins Verderben stürzte. Dieser Mythos prägte Jahrtausende lang das Bild der Frau als schwach, verführbar und „sündig“.
Am anderen Ende des Spektrums steht Maria, die Mutter Jesu, als Symbol der Reinheit und Hingabe. Die Gottesmutter, die Muttergottes – ihr Gehorsam, ihre „unbefleckte Empfängnis“ und ihre Duldsamkeit gegenüber eines intransparenten göttlichen Handelns werden grotesk überhöht – ein Ideal, das in kirchlichen Lehren bis heute nachwirkt.

Irgendwo dazwischen liegt wohl die Wahrheit, wenn eine solche hier überhaupt zu finden ist. Wie üblich betrachten wir zunächst einige Bibelstellen, die uns einen kursorischen Überblick über das archaische Frauenbild der Bibel geben sollen.

Frauenfeindliche Bibelstellen im Alten Testament
Wenden wir uns zunächst dem Tanach (Alten Testament) zu. Aus dem Tanach (auch „Hebräische Bibel“) tropfen aus allen Ecken die archaischen Normen eines antiken patriarchalen Hirtenvolks.
Es geht um Tribalismus, Hygiene, Besitz, Zwangsehen, Sklaverei, Blutrache, Fluchpsalmen und „spirituelle“ Verbrechen wie Geisterbeschwörung. Frauen kommen dabei grundsätzlich als Menschen zweiter Klasse daher.
Genesis 3:16 stellt die Unterordnung der Frau als göttliche Strafe nach dem Sündenfall im Paradies dar.
„Zur Frau sprach er: Viel Mühsal bereite ich dir und häufig wirst du schwanger werden. Unter Schmerzen wirst du Kinder gebären. Nach deinem Mann hast du Verlangen, er aber wird über dich herrschen.“
Levitikus 12:2-5 sieht die Geburt eines Mädchens als „doppelt so unrein“ wie die eines Jungen.
„Wenn eine Frau einen Knaben gebiert, ist sie sieben Tage unrein […]. Wenn sie aber ein Mädchen gebiert, ist sie zwei Wochen unrein.“
Exodus 21:7 stellt fest, dass Töchter als Ware behandelt werden können, ohne Rechte auf Freilassung wie männliche Sklaven.
„Wenn jemand seine Tochter als Sklavin verkauft, soll sie nicht freigelassen werden wie die Sklaven.“
Das Buch Deuteronomium, stetige Quelle moralphilosophischer Höchstleistungen (Ironie aus), reduziert Frauen auf ihre Jungfräulichkeit und will sie bei Abweichung brutal bestraft wissen (Vers 22:20-21).
„Wenn sich erweist, dass die Frau beim Eintritt in die Ehe keine Jungfrau war, soll man sie zu ihrem Vaterhaus führen, und die Männer ihrer Stadt sollen sie steinigen.“
Für Richter 19:24-25 ist es hingegen in Ordnung, Frauen als Verhandlungsmasse in Gewaltsituationen zu nutzen.
„Hier ist meine Tochter, die Jungfrau ist, und die Nebenfrau dieses Mannes. Ich will sie euch hinausführen; ihr könnt mit ihnen tun, was euch gefällt.“
Dasselbe geschieht in Genesis 19:8, wo Lot seine Töchter einem Mob anbietet, um Männer vor Gewalt zu schützen – ein drastisches Beispiel der Geringschätzung von Frauen.
„Seht, ich habe zwei Töchter, die noch keinen Mann erkannt haben; die will ich euch herausbringen, damit ihr mit ihnen machen könnt, was euch gefällt. Nur diesen Männern tut nichts.“
Frauen werden als Kriegsbeute behandelt und zum Objekt männlicher Begierde degradiert (Deuteronomium 21:10-14).
„Wenn du in den Krieg ziehst gegen deine Feinde und der HERR, dein Gott, gibt sie in deine Hand, sodass du sie gefangen wegführst, und du siehst unter den Gefangenen eine schöne Frau und hast Lust zu ihr […] dann bring sie in dein Haus. […] Wenn sie dir aber nicht gefällt, sollst du sie freilassen, aber du darfst sie nicht verkaufen.“
Ebenso in Numeri 31:17-18: Was mit dem „für euch leben“ der Jungfrauen und Mädchen gemeint ist, dürfte jedem Erwachsenen klar sein.
„So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die den Beischlaf eines Mannes erkannt haben. Aber alle Kinder weiblichen Geschlechts, die keinen Mann erkannt haben, die lasst für euch leben.“
Ein Vergewaltiger kann sich durch Geldzahlung an den Vater und Zwangsheirat von der Vergewaltigung freikaufen (Deuteronomium 22:28-29).
„Wenn ein Mann ein Mädchen findet, das nicht verlobt ist, und er ergreift sie und schläft bei ihr, und man findet sie, dann soll der Mann, der bei ihr gelegen hat, ihrem Vater 50 Silberstücke geben und sie zu seiner Frau nehmen, weil er sie entehrt hat.“
Die Vergewaltigung Tamars durch Amnon wird in 2. Samuel 13:11-14 ohne nennenswerte Bestrafung für den Täter erzählt, während Tamar gesellschaftlich geächtet wird.
„Als Tamar ihm das Essen brachte, ergriff er sie und sprach: Komm, schlaf mit mir, meine Schwester! […] Er hörte aber nicht auf sie und überwältigte sie und vergewaltigte sie.“
In Hosea 1:2 werden Frauen als Symbol für Unreinheit und Untreue dargestellt, um das moralische Versagen Israels zu illustrieren.
„Der HERR sprach zu Hosea: Geh, nimm dir eine hurerische Frau und hurerische Kinder; denn das Land läuft vom HERRN weg und treibt Hurerei.“
Selbst im Versuch, ihrem Ehemann zu helfen, wird eine Frau laut Deuteronomium 25:11-12 drakonisch bestraft, wenn sie es wagt, Gewalt gegen einen anderen Mann auszuüben.
„Wenn zwei Männer miteinander kämpfen und die Frau des einen kommt hinzu, um ihren Mann vor dem zu retten, der ihn schlägt, und sie greift nach dessen Geschlechtsteil, so sollst du ihr die Hand abhauen.“

Diese Bibelstellen spiegeln die patriarchalen Gesellschaften wider, in denen die biblischen Texte entstanden. Sie wurden über Jahrhunderte hinweg genutzt, um Frauen systematisch zu unterdrücken. Viele der Passagen finden bis heute in konservativen Glaubensgemeinschaften Anwendung.

Frauenfeindliche Bibelstellen im Neuen Testament
Mit dem Auftreten Jesu auf der Weltbühne kommt das aber doch sicherlich in Ordnung? Keineswegs. Es finden sich ebensolche Stellen auch im Neuen Testament.
Wenn du dich für die Geschichte des Neuen Testaments interessiert, empfehle ich dir das nachfolgende Buch. Es behandelt die Entstehung der 27 Bücher des NT und stellt ihre theologischen Grundzüge und die Tendenzen der neuesten Forschung dar.

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Zurück zum Text selbst. Inwiefern ist das Frauenbild im NT problematisch? Beispiele.
Frauen wird das Recht auf Meinungsäußerung und aktive Teilnahme im Gottesdienst abgesprochen (1. Korinther 14:34-35).
„Die Frauen sollen in der Gemeinde schweigen; denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. […] Es ist für eine Frau eine Schande, in der Gemeinde zu reden.“
Frauen wird grundsätzlich die Möglichkeit verwehrt, Führungspositionen einzunehmen oder zu lehren, schreibt Paulus von Tarsus in seinem ersten Brief an Timotheus (1. Timotheus 2:11-15). Frauen werden hier nicht nur zum Schweigen verpflichtet, sondern auch für die Ursünde verantwortlich gemacht.
„Eine Frau lerne in der Stille, in aller Unterordnung. Ich gestatte einer Frau nicht, zu lehren, auch nicht, über den Mann zu herrschen, sondern sie soll sich still verhalten. Denn Adam wurde zuerst geschaffen, danach Eva. Und Adam wurde nicht verführt, die Frau aber ließ sich verführen und übertrat das Gebot.“
In Epheser 5:22-24 wird die Unterordnung der Frau unter ihren Ehemann religiös gerechtfertigt. Die Unterordnung der Frau wird als göttliches Gebot dargestellt, mit dem Ehemann als zentraler Autoritätsfigur.
„Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie Christus das Haupt der Gemeinde ist.“
Titus 2:3-5 wiederum reduziert Frauen auf Hausarbeit und Gehorsam.
„Die älteren Frauen sollen die jungen Frauen anleiten, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben, besonnen zu sein, keusch, häuslich, gütig, ihren Männern untertan, damit das Wort Gottes nicht verlästert werde.“
1. Petrus 3:1–6 hingegen findet, Frauen sollen durch Unterordnung Männer bekehren, ohne selbst zu sprechen. Frauen werden nicht nur zur Unterordnung aufgefordert, sondern auch auf äußere Bescheidenheit und innerliche Unterwürfigkeit reduziert.
„Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter, damit auch die, die nicht dem Wort glauben, durch den Wandel der Frauen ohne Worte gewonnen werden, wenn sie euren in Furcht reinen Wandel sehen. Euer Schmuck soll nicht der äußerliche sein, […] sondern der verborgene Mensch des Herzens.“
Diese Bibelstellen aus dem Neuen Testament zeichnen ein einheitliches Bild: Frauen haben sich männlicher Autorität zu unterwerfen, ihre Rollen sind strikt auf Gehorsam, Kindererziehung und Bescheidenheit beschränkt.

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Selbst als Gläubige bleiben sie Männern untergeordnet, und ihr Wert wird oft durch ihre Reinheit oder Unterwürfigkeit definiert. Solche Aussagen prägen bis heute die Sichtweise vieler Konfessionen auf Geschlechterrollen und dienen als Basis für frauenfeindliche Strukturen in Religion und Gesellschaft.
Inwiefern Frauen eine Organisation unterstützen, die sich diese „Werte“ zu eigen gemacht hat und bis heute propagiert, hat sich mir nie erschlossen.

Heldinnen und Prophetinnen – mächtige Frauen des Alten Testaments
Trotz der oft kritisierten Unterordnung gibt es in der Bibel Frauen, die traditionelle Geschlechterrollen sprengen. Diese Frauen sind selbstwirksam und nehmen auch Machtpositionen ein. Im biblischen Kosmos aber bleiben sie Ausnahmeerscheinungen.
Deborah
Deborah ist im Alten Testament eine außergewöhnliche Figur, die sowohl Prophetin als auch Richterin in Israel war. Ihre Geschichte wird im Buch der Richter (Kapitel 4 und 5) erzählt, wo sie als weise Anführerin beschrieben wird, die unter einer Palme Recht sprach.
Sie rief den israelitischen Heerführer Barak dazu auf, gegen die Kanaaniter unter Sisera in den Krieg zu ziehen, und prophezeite den Sieg – allerdings mit der bemerkenswerten Vorhersage, dass die Ehre des Sieges einer Frau zufallen würde. Dies erfüllte sich, als Jaël, eine andere mutige Frau, Sisera tötete.
Deborahs Rolle ist besonders, da sie nicht nur spirituelle, sondern auch militärische Führung übernahm, was in der patriarchalen Gesellschaft ihrer Zeit außergewöhnlich und äußerst selten war. Ihr Lobgesang im Richterbuch (Richter 5) feiert Gottes Macht und den Mut der Kämpfer Israels und festigt ihre Bedeutung als Führerin und geistliche Inspiration.

Ruth
Auch Ruth spielt im Alten Testament eine bemerkenswerte Rolle als loyale und tugendhafte Frau, die trotz ihrer Herkunft aus Moab eine zentrale Figur in der jüdischen Geschichte wird.
Nach dem Tod ihres Mannes entscheidet sie sich, ihre Schwiegermutter Noomi zurück nach Israel zu begleiten, wobei sie mit den berühmten Worten ihre bedingungslose Treue zeigt: „Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott“ (Ruth 1:16). Durch ihre Hingabe und harte Arbeit auf den Feldern des wohlhabenden Boas erlangt sie dessen Gunst und wird schließlich seine Frau.
Diese Verbindung macht Ruth zur Urgroßmutter von König David, was sie in die messianische Linie stellt. Ihre Geschichte betont die Themen Loyalität, Hingabe und die Integration von Fremden ins Volk Israel.
Esther
Esther, die zentrale Figur im gleichnamigen Buch des Alten Testaments, ist eine jüdische Frau, die zur Königin von Persien wird und ihr Volk vor der Vernichtung bewahrt.
Als Waise vom Cousin Mordechai aufgezogen, gewinnt sie die Gunst von König Xerxes (Ahasveros) und wird seine Gemahlin. Als der böse Berater Haman einen Plan schmiedet, die Juden im Reich auszurotten, zeigt Esther außergewöhnlichen Mut, indem sie ungefragt vor den König tritt – ein lebensgefährliches Unterfangen – und um Gnade für ihr Volk bittet.
Durch ihre Klugheit und ihren Einsatz wird Haman gestürzt, und das Volk Israel wird gerettet. Ihre Geschichte wird im jüdischen Purim-Fest gefeiert und zeigt, wie Mut, Weisheit und Glauben das Schicksal eines Volkes verändern können.
Diese Beispiele sind jedoch selten und heben sich deutlich von der allgemeinen Tendenz ab, Frauen auf Haus, Kinder und Gehorsam zu reduzieren.
Maria und Maria Magdalena
Die passive Muttergottes: Maria
Maria, die Mutter Jesu, verkörpert im Neuen Testament das Idealbild einer gehorsamen, frommen und demütigen Frau. Ihre Rolle ist zentral in der Verkündigung und Geburt Jesu, wo sie sich als „Magd des Herrn“ bezeichnet (Lk 1,38) und Gottes Plan ohne Widerspruch annimmt.

Im Christentum wird sie oft als Symbol für Reinheit, Hingabe und Mut dargestellt, doch ihre Rolle bleibt passiv und unterstützend. Sie tritt hauptsächlich im Kontext von Jesu Geburt, Kindheit und Tod auf, wobei sie durch ihre stille Treue eine prototypische Mutterfigur für die patriarchalisch geprägte Gesellschaft des Neuen Testaments darstellt.
Sie kommt nur an ausgesuchten Stellen vor und eigentlich erfährt man nicht viel über sie; sie erscheint durchwegs passiv.
Die Apostelin: Maria Magdalena
Maria Magdalena wird im Neuen Testament als eine der engsten Anhängerinnen Jesu dargestellt und gilt als erste Zeugin seiner Auferstehung (Joh 20,1-18). Sie wird oft als „Apostelin der Apostel“ bezeichnet, da sie den Jüngern die Auferstehung verkündet.
Im Laufe der Kirchengeschichte, insbesondere durch Predigten und Schriften von Kirchenvätern wie Papst Gregor I. im 6. Jahrhundert, wurde Maria Magdalena jedoch fälschlicherweise mit der anonymen „sündigen Frau“ (Lk 7,36-50) und manchmal sogar mit Maria von Betanien (Joh 12,1-8) gleichgesetzt.
Im Neuen Testament ist sie eine Frau mit großer spiritueller Bedeutung, deren Rolle jedoch im Kontext einer patriarchalen Struktur untergeordnet bleibt: Ihre Bedeutung liegt nicht in Führung oder Lehre, sondern in ihrer Treue und Hingabe.

Einfluss des biblischen Frauenbilds auf moderne Gesellschaften
Das biblische Frauenbild hat die westliche Kultur und insbesondere die christlichen Kirchen nachhaltig geprägt. Und tut es noch heute.
Viele der heute noch existierenden Rollenklischees haben ihre Wurzeln in den religiösen Texten:
- Frauen sollen sich um Haushalt und Kinder kümmern, während Männer die Führungsrolle übernehmen.
- Weibliche Sexualität wird streng reguliert, während männliches Fehlverhalten oft milder bewertet wird.
- Die Diskriminierung von Frauen im kirchlichen Amt – etwa im Katholizismus – wird mit biblischen Argumenten gerechtfertigt.
Doch es gibt auch positive Bewegungen: Feministische Theologinnen setzen sich seit Jahrzehnten kritisch mit den Texten auseinander und plädieren für eine Neuinterpretation, die Frauen als gleichwertig und selbstbestimmt anerkennt.
Der Weg dahin ist allerdings steinig – und lang. Die Vorstellung einer weiblichen katholischen Priesterin in nächster Zeit erscheint aktuell ungefähr so wahrscheinlich wie eine Meisterschaft des 1. FC Köln.
Frauenbild der Bibel – Fazit
Das Frauenbild in der Bibel ist widersprüchlich und stark von den patriarchalen Gesellschaften geprägt, in denen die Texte entstanden. Es zeigt jedoch auch Frauen, die Kraft, Mut und Führungsstärke beweisen – und so als Inspiration für eine egalitäre Neuinterpretation dienen können.
Die Bibel zeigt sich hier – wie in vielen anderen Aspekten auch – als überholt. Den gemeinen Gläubigen bleibt nur, sich mittels Rosinenpickerei der drastischsten Stellen zu entledigen. Das sind wir ja bereits gewohnt: Meine Interpretation von meiner Auswahl der Teile der Bibel, die ich für gut halte, ist richtig.

Wer die Bibel hingegen weiterhin als absolute moralische Instanz betrachtet („Divine-Command-Theorie“), sollte sich nicht nur fragen, ob es an der Zeit ist, alte Rollenbilder zu überdenken und neue Wege zu gehen. Er sollte sich generell fragen, in welche Richtung eigentlich sein moralischer Kompass zeigt.

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